Wir verlegen Geschichte. Seit 1891.

Am 22.9.1891 eröffnete Bernhard Vopelius (*20.12.1864 - †27.2.1952) seinen Verlag und übernahm das Jenaer Volksblatt. Das hatte im Jahr zuvor Ernst Abbe, der Physiker, Universitätsprofessor, Sozialreformer, Mitinhaber der Firma Carl Zeiss Jena und Begründer der Carl Zeiss Stiftung aus der Taufe gehoben. Angeschlossen war dem Verlag eine eigene Druckerei. Der Sitz befand sich bis zum Abriss der Gebäude 1972 in der Saalbahnhofstraße 3-5. Nicht zuletzt durch das große Engagement des neuen Verlegers gelang es, nach schwierigem Beginn, für die liberal und demokratisch ausgerichtete Zeitung viele geneigte Leser zu finden. So erreichte "das Unternehmen Jenaer Volksblatt" mehr und mehr sein Ziel, der sehr konservativen Jenaischen Zeitung ernstzunehmende Konkurrenz entgegenzusetzen, wie es Abbes Intention gewesen war.

 

Neben der Zeitung begann Vopelius einen Buchverlag zu betreiben, in dem zunächst kleinere sozialkritische Arbeiten von Abbe erschienen, wie "Über Gewinnbeteiligung der Arbeiter in der Großindustrie". Bald begannen auch die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Stiftungsbetriebe bei Vopelius zu publizieren, z.B. Friedrich Schomerus, dessen Werk "Das Arbeitsverhältnis im Zeißwerk" 8 Auflagen erlebte. Villigers "Das Zeiß-Planetarium" erlebte 7 Auflagen. Daneben wurden heimatgeschichtliche Forschungsergebnisse veröffentlicht, etwa die "Flora von Jena" von Leonhardt oder die Ausgaben alter Chroniken von Schmeitzel und Adrian Beier aber auch "Die Entwicklung des  Veterinärwesens in Thüringen", Untersuchungen über die Saalehochwasser, eine 344 Seiten starke Erstausgabe des Jenaer Geschossbuches von 1406 oder "Die Geschichte des Universitäts-Wirtshauses "Zur Rose" im 16. Jahrhundert". Besonders populär wurden die Bände der Reihe "Altes und Neues aus der Heimat", die, in sich thematisch geordnet, Artikel aus dem "Jenaer Volksblatt" enthielten. Von der Gründung bis zum 1.Weltkrieg verlegte Vopelius auch die Vierteljahreszeitschrift "Quadriga", die zu den wichtigsten Organen der sog. Industriedichtung gehörte.

Mit der Ausgabe vom Sonnabend, 31.Mai 1941, musste Vopelius auf Anordnung der Nazi-Behörden das Erscheinen des Volksblattes einstellen und den Verlag schließen.

Otto Lochmann (*27.9.1920 - †15.10.2006) übertrug den Verlagsnamen Ende 2004 an Bernd Rolle, der den Verlag am 11. Mai 2005 neu gegründet hat und nun im Sinne von Bernhard Vopelius als Buch- und Zeitschriftenverlag fortführt.

 Kurzbiographie Bernd Rolle

 

1949  Geboren in Schkeuditz 
(liegt zwischen Halle/Saale und Leipzig)
1967 Abitur und Facharbeiterbrief Landwirt/Geflügelzucht
1967-1972 Biologie-Studium in Jena
(nebenher Aushilfsjobs u.a. als Packer, Hilfsarbeiter, Traktorist, Kellner, Museumsführer und Hilfsassistent)
1972 Diplom-Biologe
1972-1981 Lektor im Urania Verlag Leipzig 
1981-1990 Lektor im VEB Gustav Fischer Verlag Jena
(VE Verlage für Medizin und Biologie Berlin - Jena - Leipzig)
1991-1995 Geschäftsführer im Gustav Fischer Verlag Stuttgart - Jena - New York 
1996-2002 Mitglied der Geschäftsleitung des Verlages Urban & Fischer München - Jena
( u.a. häufige, längere Arbeitsaufenthalte in England beim Verlag Macmillan und der Nature Publishing Group
2002-2007 Verlagsbereichsleiter Zeitschriften bei der Elsevier GmbH
(Elsevier Deutschland innerhalb von Elsevier

2008-2014

2015

2019-heute

Publisher Journals bei der Elsevier GmbH
(Elsevier Deutschland innerhalb von Elsevier

Gründung der Imprints Verlags-Comptoir Rolle und BLACK HEN RESEARCH

Korrespondierendes Mitglied der Historischen Kommission des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels