Die Kirchenreformation wies in Weimar einige Besonderheiten auf. Sie ging nicht in erster Linie von den Stadtbewohnern aus, sondern wurde in hohem Maße durch den seit 1513 in der Stadt residierenden Hof Herzog Johanns befördert. Seit 1520 wurde am Hof, seit 1524 in der Stadtkirche evangelisch gepredigt. Ein administrativer Akt des Herzogs und seines Sohnes Johann Friedrich sanktionierte die reformatorische Umgestaltung des kirchlichen Lebens in Weimar, strahlte von hier in das gesamte Kurfürstentum Sachsen aus und wies der Residenzstadt eine Vorbildfunktion für die Integration der Kirche in das System landesherrlicher Territorialherrschaft zu. Eine solche hatte Weimar auch wieder, als in den 1550er Jahren begonnen wurde, die Kirchenräume den neuen Glaubensinhalten und Ritualen anzupassen.
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Diesen Artikel haben wir am 19.04.2018 in unseren Katalog aufgenommen.